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ALPGOLD Winter 21/22

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ALPGOLD Winter 2022 jetzt lesen. Tolle Skigebiete, Ausflugsziele, Reportagen und Kulinarik finden Sie in der neuen Ausgabe. Alles was Sie im Berchtesgadener Land und Salzburg wissen müssen ist in unserer Ausgabe enthalten. Alles für Ihren Urlaub in den Bergen. Shopping Tops, Langlaufen und vieles mehr.

SKITOUREN IM EINKLANG

SKITOUREN IM EINKLANG MIT MENSCH UND NATUR Glitzernd weiße Hügel, ein blauer Himmel und schneebedeckte Wälder locken viele begeisterte Wintersportler in die Alpingebiete. Mit der Familie, den Freunden oder Kollegen geht es ab auf die Berge. Der Ausflug mit den Skiern ist mehr als nur ein effektives Training. Durch die Nähe zur Natur entstehen besondere Erlebnisse, die viele Erinnerungen hinterlassen. Das Skibergsteigen gehört zu den klassischen Alpinsportarten und gewinnt immer mehr an Zuwachs. Der Boom dieses Sportes ist ein Segen für den Tourismus, aber zugleich ein Fluch für die Natur. Bei den Wintersportlern kommt der Naturschutz manchmal viel zu kurz. Beim Hinaufwandern nehmen Sportler gerne mal eine Abkürzung: so geht’s schneller und man ist näher an der winterlichen Natur. Dass das Verlassen der vorgeschriebenen Weg verheerende Auswirkungen auf die Natur und die Tierwelt hat, ist vielen Menschen nicht bewusst. Die Ausflügler breiten sich in den Bergen aus und grenzen damit den Aktionsraum der

OUTDOOR Wildtiere ein. Der Naturraum gerät so an seine Belastungsgrenze. Der Trubel in den Wäldern setzt die Tiere unter Stress und vertreibt sie. Jede Flucht ist für die Tiere eine große Belastung. Um in den Wintermonaten zu überleben, müssen die Wildtiere viel Energie sparen. In Stresssituationen erhöhen sich der Herzschlag und die Atemfrequenz der Tiere. Das zehrt von den gespeicherten Ressourcen und bringt das Wild in Lebensgefahr. Ein besonderes Problem sind sogenannte „Mondscheintouren“. Nach dem anstrengenden Arbeitstag wird nach den Skiern gegriffen und mit einer Stirnlampe geht es während den Abendstunden den Berg hinauf. Die modernen Lampen können weite Bereiche der Natur ausleuchten und erschrecken so auch das umherziehende Wild. Das ist besonders problematisch, da die Wildtiere nur zur Dämmerungszeit ihre Nahrung aufnehmen. Vor allem das Auer- und Birkhuhn sind davon betroffen. Das Hinterlassen von Müll ist eine weitere Gefahrenquelle im natürlichen Raum. Tiere können sich an scharfen und spitzen Gegenständen verletzen und durch Essensreste gesundheitliche Probleme bekommen. Der hinterlassene Müll ist nicht nur ein Makel in der natürlichen Idylle, sondern belastet auch das gesamte Ökosystem. Jedes Lebewesen ist ein Bestandteil dieses Systems. Wenn ein Tier oder auch eine Pflanze nicht mehr ein Teil davon ist, wird das ganze Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht. Durch den Schutz eines jeden Lebewesens schützen wir die gesamte Naturund Tierwelt der bayerischen Alpen. Der DAV sowie weitere Interessensverbände und Umweltbehörden gehen gegen die Vertreibung der Tiere vor. Die Experten zeichnen naturverträgliche Gebiete, Routen und Varianten aus und weisen gleichzeitig auf Schongebiete hin, die zu vermeiden sind. Bei beschilderten „Wald- Wild-Sondergebieten“ sollten sofort alle Alarmglocken der Wintersportler läuten. Auch die Einheimischen leiden an der Überlastung der Berge. Der eigene Hausberg wird zur Massenveranstaltung und bringt volle Straßen und Parkplätze, Lärm und Verschmutzung mit. Das verdirbt vielen heimischen Bergliebhabern die wöchentliche Tour in die Berge. Ein rücksichtsvolles Verhalten kann Natur und Mensch entlasten. Bei der Planung einer Tour sollte nicht nur an Lawinen, Ausrüstung und Wetter gedacht werden, sondern auch an die Natur. Die Routen sollten nicht in den Lebensraum der Wildtiere leiten und auch nicht durch Jungwaldgebiete führen. Durch eine kurze Recherche oder Nachfrage beim Nationalpark ist dies schnell erledigt. Ein Bewusstsein für die Natur ist nicht wegzudenken. Der Müll kommt in den Rucksack und die Musik oder laute Gespräche werden vermieden. Wintersport ist für viele Menschen eine Leidenschaft. Diese Leidenschaft kann bedenkenlos bestehen, wenn auch an die Natur gedacht wird. searchinganew 7

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