Skitouren:Mit wenig Risiko unterwegsSkitouren im GeländeAuf jeder Tour sollte ein Lawinenverschüttetensuchgerät,eine stabile Schaufel undeine Sonde dabei sein. Fehlt auch nur einTeil dieser Standard-Notfallausrüstung,verlängert sich die Zeit, die es für dasAusgraben eines Verschütteten brauchtdramatisch. Daneben dürfen auch dasErste-Hilfe-Set, ein Biwaksack, einewarme Jacke, Essen und Trinken sowie einHandy nicht fehlen.Bei den Tourenverhältnissen ist nicht nurdas Wetter entscheidend, sondern vorallem das Lawinenrisiko, das im regionalenLawinenlagebericht auf einer Skala von 1-5(1 = geringe Gefahr; 5 = sehr große Gefahr)dargestellt wird. Daneben gibt der LageberichtAufschluss darüber, welche Hangexpositionenbesonders gefährlich sind undwo mögliche Gefahren lauern. Aus der Zahlund Beschreibung zur Lawinensituationlassen sich im Voraus bestimmte Regelnableiten, die in die Tourenplanung einfließenmüssen. Eine Faustregel für Unerfahrenelautet zum Beispiel: Ab Warnstufe drei(„erheblich“) sind Hänge in einer Steilheitvon 35 Grad zu meiden.Der Lawinenlagbericht ist ein unverzichtbaresTool zur Tourenplanung, dieLawinensituation muss auch vor Ortständig im Auge behalten werden!Auch der Faktor Mensch spielt bei Tourenwahlund Risikomanagement eine wichtigeRolle: Draufgänger und Konkurrenz in derGruppe („ach, das geht schon“), Finaldenken(„da vorn ist schon der Gipfel“)und eine fehlerhafte Selbsteinschätzung– Stürze zum Beispiel belasten dieSchneedecke erheblich – sind nur einigeBeispiele, die das Risiko der Gruppe erhöhen.Darum sollte sollten bereits vor derTour über Führungsrollen klare Absprachengetroffen werden.Zudem hilft es, vorher Checkpunkte zudefinieren. Checkpunkte können die Lagevor Ort betreffen, aber auch die Geschwindigkeitder Gruppe: Ist ein Mitgliednach einer gewissen Zeit nicht an einembestimmten Punkt, dreht man um.Leicht oder schwer – was zeichnetdie Skitour im Gelände aus?Eine der wichtigsten Fragen, die sichselbst ein erfahrener Tourengeher muss:Passen die gewählte Route und dieeigenen Fähigkeit (bzw. die Fähigkeitender Gruppe) zusammen? Nicht nur denAufstieg, auch die Schwierigkeit in der Abfahrtmuss der Tourengeher berücksichtigen:Gelände oder ein anspruchsvollesSchneeverhältnis können schlechte Fahrerschnell an die Grenze bringen – und in derKonsequenz die ganze Gruppe gefährden.Und auch beim Aufstieg gilt es, Konditionund Technik aller Gruppenmitglieder imAuge zu behalten: Müssen zum Beispielenge Spitzkehren in steilen, vereistenHängen ausgeführt werden? Passt dieLänge der Tour zur Kondition der Teilnehmer?Besteht Zeitdruck, zum Beispiel imFrühjahr durch die tageszeitliche Erwärmung?Viele dieser Faktoren fließen indie in die Schwierigkeitsbewertung einerSkitour. Doch anders als beim Kletternsind die Skalen nicht einheitlich geregelt;mitunter hat jeder Führer seine eigeneBewertungsweise. Darum besser genau lesenund im Zweifel die leichtere Tour wählenim Zweifel lieber eine leichtere Tour:Eine Verletzung im winterlichen Gebirgeführt schnell zu einer lebensbedrohlichenSituation. Die wichtigsten Bewertungskriteriensind: Steilheit, Ausgesetztheit,Geländeform sowie Engpäss. HinzukommenFragen nach der Infrastruktur, demHandyempfang oder der Möglichkeit, dieTour vorzeitig zu beenden. Dabei gilt eszu Bedenken, dass Wetter und Schneeverhältnisseine Tour schnell schwierigmachen können.Ein paar Anhaltspunkte für die leichte Skitour:Die Hangneigung beträgt nicht mehrals 35 Grad, der Hang ist grundsätzlichweit, offen und läuft flach aus. Letzteresist im Falle eines Sturzes bei Aufstieg oderAbfahrt besonders wichtig. Außerdem istdie leichte Skitour eher kürzer – bis zu1.000 Höhenmeter und nicht länger alsrund drei Stunden im Aufstieg.22 ALPGOLD
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