SchlaraffenwaldWildlust© andy1812 – stock.adobe.comDas Fleisch ist ökologisch,schmackhaft und gesundund die Wälder sind volldavon. Warum essen dieLeute nicht mehr Wild? Jagdpächter AdiKöberle und seine Frau Anneliese könnendas nicht verstehen. Sie essen meist Rehstatt Rind, Ente statt Huhn.„Heute Mittag haben wir Rehschnitzelgegessen. Adi Köberle reibt sich denMagen. „Das brate ich kurz an“, erklärtseine Frau. „Geht ganz schnell!“, fügt© photocrew – stock.adobe.comsie hinzu. Und zur Brotzeit schneidet derJäger auf einem Holzbrett eine geselchteEntenbrust auf, spießt ein Blättchen auf,genießt.Er weiß, was er isst. Die Ente ist artgerechtaufgewachsen, wohl in seinemJagdrevier. Sie hat sich ihr Futter aus derNatur geholt. Adi Köberle hat die Enteselbst geschossen. Sie habe nicht einmalden Schuss gehört. Nutztiere – sei es auskonventioneller oder ökologischer Haltung– müssen meist unter Stress zumSchlachter transportiert werden. „DemWild bliebe diese Qual erspart“, sagt er.Wer Wert legt, auf nachhaltiges Fleisch,müsste beherzt Wild essen. Das Fleischkönnte ökologischer nicht sein. Die Tiereleben in und von der Natur. „Biologischergeht es nicht“, betont Anneliese Köberle.Das Ehepaar möchte die Wildlust wecken.Wild lasse sich wie Rind, Schweinoder Geflügel zubereiten. „Am einfachs-
REPORTAGEten ist es, das Fleisch in der Pfanne anzubratenoder auf dem Grill zu legen.Reh braucht nicht aufwendig gebeiztwerden“, stellt die geübte Hobbyköchinklar. Als schnelles schmackhaftesMittagessen empfiehlt sie Rehrückenoder Entenburst – kurz angebraten – mitSchwammerlsoße. Wer Schnitzel mag,könne ganz einfach auch Reh panieren.Anneliese Köberle achtet stets darauf,nicht nur Rücken und Keule in der Küchezu verwerten. „Das weniger hochwertigeFleisch kann durch den Fleischwolfgedreht werden.“ Daraus lasse sich eineLasagne zubereiten oder Burger Patties.Gesund ist Wild obendrein. Das Fleischist fettarm, enthält viele Omega-3-Fettsäurenund ist reich an Mineralstoffenwie Eisen, Kalium, Kupfer, Phosphor undZink.RehburgerZutaten (4 Burger)Burger Patties · 2 Zwiebeln · 1 KilogrammRehfleischetwas Salz · etwas Pfeffer · Ketchup ·3 Zwiebeln2 Knoblauchzehen · 2 Esslöffel Olivenöl ·3 Teelöffel Zucker1 Kilogramm Tomaten · etwas Chili ·etwas Zimt · etwas Salzetwas Pfeffer · 4 Semmeln · 4 Salatblätter· 2 Tomaten · GurkeZubereitung: Burger PattiesDie Zwiebeln schälen und würfeln. DasFleisch durch den Fleischwolf drehen,dann mit Zwiebel, Salz und Pfeffermischen, noch einmal durch den Fleischwolftreiben. Die Masse zu Burger Pattiesformen. Die Burger Patties circa dreiStunden im Kühlschrank ruhen lassen.Ketchup: Zwiebel und Knoblauch schälenund würfeln, die Tomaten waschen,halbieren, würfeln. Das Öl erhitzen, dieZwiebeln und den Knoblauch zugebenund glasig dünsten. Zucker darüberstreuen und die Zwiebel und den Knoblauchkaramellisieren lassen. Tomaten,Chili, Zimt, Salz und Pfeffer untermischenund circa 15 Minuten köcheln lassen. DieMasse im Mixer zu Ketchup mixen undkühl stellen.Burger: Die Salatblätter, die Tomaten unddie Gurke waschen. Tomaten und Gurkein Scheiben schneiden. Die Semmelnaufschneiden, eine Hälfte jeder Semmelmit einem Salatblatt, einigen TomatenundGurkenscheiben belegen, jeweils einBurger Patty darauflegen und mit einenKlecks Ketchup garnieren. Die Semmelzuklappen. Für den Fleischwolf eignensich Keule, Bauchlappen, ausgelösteRippenteile, Fleisch aus der Schulter.BeerenhungerSie sind super-süß und die Sträuchersind voll mit Ribiseln,Him- und Brom- und Blaubeeren,Maulbeeren, Sanddorn, Holunder- undApfelbeeren, Vogelbeeren, Preisel- undWacholderbeeren.Der Waldspaziergang ist im Sommer undim frühen Herbst eine super-süße Genusstour.Anna Kreuzer geht mit einemSchüsselchen in den Wald. „Meist kehreich mit einem halb leeren Schüsselchen,dafür mit vollem Magen zurück“. DerBeerenhunger im Wald sei größer als dieLust aus den Beeren zu Hause Marmeladezu kochen.ALPGOLD 27
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