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ALPGOLD Herbst 2019

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REPORTAGE Dicht gefolgt

REPORTAGE Dicht gefolgt vom Paar am ‹Untersberg› mit 14 flüggen Jungvögeln in 23 Beobachtungsjahren. In dieser Statistik gibt es jedoch auch »Verlierer«: So konnte das Paar ‹ Wachterl › in 17 Beobachtungsjahren lediglich einen Jungvogel erfolgreich großziehen. Botschafter für den NationalparkIm Zeitraum 1994 bis 2000 stand zunächst »Grundlagenforschung« im Fokus des Projekts. Ziel war die Identifikation der wichtigsten Lebensraumansprüche im Alpenraum. Grundlage dafür bildeten Daten von besenderten Steinadlern. Die Ergebnisse aus Berchtesgaden wurden nicht nur auf den Alpenraum übertragen, sondern lieferten auch entscheidende Hinweise für den Schutz der kleineren Steinadlerunterart Aquila chrysaetos japonica in Japan. Nach und nach wurde der Schwerpunkt »Grundlagenforschung« allerdings durch die gezielte Anwendung und Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse abgelöst. Inzwischen machen die anwendungsorientierten Inhalte des Projekts gut 80 % der Aufgaben aus. Zu den wichtigsten Inhalten des Projekts gehören seit Längerem Bildung und Öffentlichkeitsarbeit: In den ersten Jahren des Projekts – als Forschungsarbeit die meiste Zeit in Anspruch nahm – wurden pro Jahr zwischen 200 und 550 Besucher des Nationalparks auf zehn bis 15 Führungen in das »Tal der Adler« betreut. Bis zum Jahr 2018 wurde diese Zahl auf knapp 2 000 Besucher und rund 70 Veranstaltungen erhöht. Insgesamt wurden in 25 Jahren 18 468 Exkursionsteilnehmer betreut. Das ungebrochen große Interesse der Besucher beruht zum einen auf der natürlichen Faszination dieser Vogelart. Ein weiterer, wesentlicher Faktor sind die Aktualität der Erkenntnisse aufgrund des intensiven Monitorings. Die Begeisterung für Steinadler machte sich die Nationalparkverwaltung von Anfang an zunutze, um auch andere bedeutende Inhalte und Aufgaben des Schutzgebiets zu vermitteln – der »König der Lüfte« dient dabei bis heute als Botschafter des Schutzgebiets und direkter »Draht« in die Köpfe und Herzen der Besucher. Auch die Methoden der Wissensvermittlung haben sich entscheidend geändert: Während anfänglich das reine Beobachtungserlebnis im Vordergrund stand, so werden heute zielgruppenspezifisch unterschiedliche Interaktionen und Spiele angewandt. Denn auch das Publikum wird zunehmend anspruchsvoller: Sogar eine Beobachtungswahrscheinlichkeit von mehr als 90 % während der Führungen ins »Tal der Adler« reicht heutzutage alleine nicht mehr aus, um die Besucher des Nationalparks zu begeistern. Übrigens: Diese Häufigkeit von 90 % an Steinadlerbeobachtungen im Klausbachtal ist für den Alpenraum einmalig. Und das komplett barrierefrei – ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für den Nationalpark. Hightech-Sender als Begleiter Auch nach 25 Jahren Steinadlerprojekt gibt es nach wie vor einige offene Fragen. So ist beispielsweise noch nicht abschließend belegt, wohin Jungadler nach Verlassen des elterlichen Reviers verstreichen (= Dispersion). Grund hierfür ist, dass bis vor we- 16

BERCHTESGADEN Dies zei-gen erste erfolgreiche Tests mit besenderten Jungvögeln aus der Schweiz und Italien. Die Sendeleistung der neuartigen Sender beträgt etwa sechs bis acht Jahre – je nach gewünschter Häufigkeit der übermittelten Daten. Nach dem vielversprechenden Zwischenergebnis der Erprobungsphase wird sich der Nationalpark Berchtesgaden ab 2019 mit jährlich zwei bis drei Jungvögeln an diesem Projekt beteiligen und damit – so die Hoffnung der Projektbearbeiter – einen Mosaikstein zur Aufklärung hinsichtlich der Dispersion von jungen Steinadlern im Alpenraum liefern können. Übrigens: Nach Ablauf der Sendeleistung fallen die Trage-gurte samt ultraleichtem Sender selbstständig vom Vogelkörper ab. Ulrich Brendel&Jochen Grab nigen Jahren noch keine entsprechend langlebigen GPS-Sender zur Verfügung standen, mit denen ein Zeitraum von mehr als vier bis fünf Jahren abgedeckt werden konnte. Mit dem IKARUS- Projekt des Max-PlanckInstituts und einer neuen Generation von solarbetriebenen Hochleistungssendern (entwickelt durch das Fraunhofer-Institut) konnte dieses Problem gelöst werden. Ein herzliches Dankeschön für die langjährige Unterstützung und vertrauensvolle Kooperation an: • Allianz Umweltstiftung • Eva-Mayr-Stihl-Stiftung • Mehr als 250 Praktikanten • Mehr als 50 freiwillige Helfer, Unterstützer (Ehrenamtliche Mitarbeiter) • Deutscher Hängegleiterverband (DHV) • Forstbetriebe Berchtesgaden, Ruhpolding, Saalforste • Vereine & Verbände, z. B. Gleitschirm und Hängegleiterclubs in Berchtesgaden und Bad Reichenhall • Landesamt für Umwelt (Vogelwarte Garmisch) © Josefine Unterhauser Komm vorbei! Im Nationalparkzentrum »Haus der Berge« in Berchtesgaden. Haus der Berge Nationalparkzentrum Hanielstraße 7 83471 Berchtesgaden +49 8652 979060-0 hausderberge@npv-bgd.bayern.de haus-der-berge.bayern.de 17

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