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ALPGOLD | HERBST 2016

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OUTDOOR | WANDERN

OUTDOOR | WANDERN Wasseralm von der Selbstversorgerhütte zum modernen Bergsteigerstützpunkt Südlich des Obersees, oberhalb des höchsten Wasserfall Deutschlands liegt, in einem der landschaftlich schönsten Gebiete der Berchtesgadener Alpen, die Wasseralm. Als Almweide ist das Gebiet um die Wasseralm, die sog. Röth, schon lange aufgegeben. Als Stützpunkt für Bergsteiger auf dem Übergang von Hagengebirge ins Steinerne Meer ist die einfache Hütte umso wichtiger. Der von vielen Bergsteigern und Hüttenwanderern genutzte Weg zwischen Gotzenalm und dem Kärlingerhaus am Funtensee ist lang und beschwerlich. Hier bietet sich eine Übernachtung in der Wasseralm regelrecht an. Aber auch wenn man den in den letzten Jahren sehr beliebt gewordenen Steig vom Stahlhaus über die sog. „Große Sommer Reib’n“ zur Wasseralm einschlägt. Hier variieren die Gehzeiten je nach Kondition immerhin zwischen 6 und 10 Stunden. Der kürzeste Anstieg führt vom Ende des Königssees über den stellenweise versicherten Röth- oder Landtalsteig in 3-4 Stunden zur Wasseralm. Als Stützpunkt für Wanderer unentbehrlich Bereits mit der Gründung der DAV-Sektion Berchtesgaden vor über 140 Jahren bemühen sich die Alpenvereinsvertreter um einen Stützpunkt für Bergwanderer in der Röth. Denn auch damals war für viele Wanderer der Übergang zum Kärlinger Haus als Tagesmarsch zu anstrengend. Jahrzehntelang nutzten die Bergsteiger – zum Teil mit, 28 zum Teil ohne Erlaubnis der Jäger – eine im Kessel der Röth stehende Jagdhütte als Übernachtungsmöglichkeit. Erst 1951 wurde in Zusammenarbeit mit dem Forstamt auf der Lichtung „Im Wasser“ ein Almkaser als Selbstversorger-Hütte errichtet. Diese Hütte wurde (und wird) im hinteren Teil von der Enzianbrennerei Grassl als Brennhütte genutzt. 2016 wurden im Gebiet der Röth um die Wasseralm wieder Enzianwurzeln gegraben und auf der Hütte gebrannt. 50 Jahre Selbstversorgerhütte Über gut 50 Jahre wurde die Wasseralm von der DAV Sektion Berchtesgaden als Selbstversorgerhütte betrieben, zum Teil mit mehr als 3.000 Übernachtungen im Jahr. Durch den Nationalpark und den aufkommenden Boom der Hüttentrekking-Touren nahmen die Besucherzahlen immer mehr zu. Das System, die Hütte als Selbstversorgerhütte zu betreiben und nur an den Wochenenden durch Hüttendienste zu beaufsichtigen, brachte aber zunehmend Probleme mit sich. Es herrschten vor allem unter der Woche nicht zumutbare hygienische Verhältnisse und die Mäuse fühlten sich wohl auf der Hütte. Hinzu kamen vermehrte Aufbrüche der Hüttenkasse, als sich schließlich auch noch die Zahl der Decken drastisch verringert hatte und sich diese später im Wald wiederfanden; stand für die DAV Sektion und dem Nationalpark fest, dass es so nicht weitergehen kann. Steigende Übernachtungszahlen erforderten Ausbau der Wasseralm Nach dem die Übernachtungszahlen in den letzten Jahren über 5.000 pro Jahr anstiegen, entschloss sich die DAV Sektion Berchtesgaden in Kooperation mit dem Nationalpark, dem Eigentümer der Wasseralm, die Situation auf der Hütte weiter zu verbessern. So wurden in den letzten beiden Jahren der Brandschutz optimiert, Waschräume errichtet und eine neue Küche eingebaut. Außerdem wurde die Wasserquelle neu gefasst, eine UV-Anlage installiert, um die Wasserqualität zu garantieren, sowie eine Abwasserreinigungsanlage mit Spülklosetts, die die alten Plumpsklos ersetzten, errichtet. Künftig werden die festen Bestandteile der Abwässer ins Tal geflogen, während die flüssigen vor Ort in einem Pflanzenklärbeet gereinigt werden. Eine Solaranlage und ein Rapsöl-Aggregat sichern die Energieversorgung. Der Sektion ist es gelungen, die untragbaren Zustände auf der ehemaligen Wasseralm umwelt- und brandschutztechnisch so umzurüsten, dass sie den Bergsteigern einen angemessenen, aber bewusst einfach gehaltenen Rahmen für eine Übernachtung bietet, aber gleichzeitig den strengen Umweltvorschriften in der Kernzone des Nationalparks gerecht wird.

OUTDOOR | WANDERN Verzauberte Romantik am Hintersee erlebbare Natur mit der Ursprünglichkeit In Mitten von Bergen, zwischen steil aufragenden Gipfeln liegt der wildromantische Hintersee. Das Wasser leuchtet an schönen Tage, wenn sich die Sonne darin spiegelt in den schönsten und grünsten Tönen, die man sich nur vorstellen kann. Ein dunkler, geheimnisvoller Wald umgibt den See, der Zauberwald. Rund um den See wandert es sich gemütlich in ca. 45 Minuten. Der Naturlehrpfad im Zauberwald lädt aber an diversen Stellen zum Verweilen und Lernen ein, daher sollte man vielleicht etwas mehr Zeit einplanen. © Tourismus Berchtesgadener Land Der Zauberwald vereint erlebbare Natur mit der Ursprünglichkeit dieser in nahezu perfekter Harmonie. Der Weg ist leicht begehbar und schön angelegt, der Wald an sich aber in seiner Ursprünglichkeit beinahe unberührt. Vor Jahrtausenden führte ein dramatischer Felssturz zur Entstehung des Hintersees und der einmaligen Naturlandschaft. Die Schönheit hier wurde sogar durch das Bayerische Landesamt für Umwelt ausgezeichnet und trägt das Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“. Entlang des Weges finden sich auch genügend Einkehrmöglichkeiten, um sich zu stärken und den Ausblick zu genießen. Im 19. Jahrhundert ließen sich Maler, wie Carl Rottmann, Ludiwg Richter oder Ferdinand Waldmüller, der Münchner und Wiener Schule durch die traumhafte Landschaft des Hintersees verzaubern und so entstand eine Fülle an Gemälden bekannter Maler mit diesem eindrucksvollen Motiv. Eine Besonderheit sei hier noch erwähnt. Nach über 50 Jahren Pause fand 2009 erstmalig wieder ein Seefest statt. Zahlreiche Besucher erfreuten sich den verschiedenen Aufführungen rund um und am See. Alle 4 Jahre soll die Tradition des Seefests nun wieder fortgesetzt werden. 365 TAGE SOMMER 29

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